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Migräne

Was hilft bei Migräne? Wenn Sie eine akute Migräne Attacke haben und aus den Landkreisen Lörrach oder Waldshut kommen, können Sie in unserer Schmerzpraxis auch unsere Notfallsprechstunde in Anspruch nehmen. In unserem Regio Schmerznetzwerk betreuen wir Migräne Patienten im südbadischen Raum zwischen Freiburg und Konstanz.

Ursachen der Migräne

Frauen sind bei der Migräne dreimal häufiger betroffen, als Männer. Es wird eine erbliche Disposition ebenso diskutiert, wie eine Funktionsstörung im Gehirn selbst, die unter Aktivierung von körpereigenen Botenstoffen zu einer veränderten Durchblutung im Gehirn führen. Eine entzündliche Komponente wird gleichfalls diskutiert, wie eine Erregung des autonomen Nervensystems im Hirnstamm.

Symptome / Beschwerden beim Migäneanfall

In der Regel verläuft der Migräneanfall in fünf Phasen: zunächst eine Vorbotenphase, dann die Auraphase, Kopfschmerzphase, Rückbildungsphase und die Phase zwischen den Attacken.

In der Vorbotenphase finden sich unspezifische Befindlichkeitsstörungen, wie Heisshunger, Übellaunigkeit oder Gereiztheit.

In der Auraphase, die nur bei einem Fünftel der Patienten regelhaft auftritt, kommt es zu neurologischen Reiz- oder Ausfallserscheinungen. Hier sind Gesichtsfeldausfälle, Empfindungsstörungen oder Sprachstörungen zu nennen.

Kopfschmerzphase

Es treten in aller Regel folgende Symptome auf: zunächst deutliche Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens, mäßige bis starke Kopfschmerzen, die meist halbseitig sind und anfallsartig auftreten, der Kopfschmerzcharakter selbst ist pochend, pulsierend, der Schmerzcharakter wird in aller Regel durch Bewegung eher verstärkt. Als Begleitphänomen ist gehäuft ein morgendlicher Beginn zu nennen. Auslösende Faktoren können die Menstruation, Alkoholgenuss oder Stresssituationen sein. Licht- und Lärmempfindlichkeit ist regelhaft ebenso vorhanden, wie Übelkeit und Erbrechen.

Rückbildungsphase

Hier klingen die Symptome der Migräne langsam ab, das reinigende Gewitter im Kopf hat eine deutlich stimmungsanhebende Wirkung.
Die Phasen zwischen den Attacken können von mehreren Tagen bis Wochen bis mehrere Monate dauern.

Diagnose/Befunde

Die Diagnoserstellung der Migräne wird klinisch gestellt, wobei in der kopfschmerzfreien Zeit keine klassischen Symptome erhoben werden können. In der Regel muss wie bei jedem Kopfschmerztyp eine Erkrankung aus dem Bereich der Neurologie, der Augenheilkunde, ebenso wie der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde ausgeschlossen werden. Erweitert werden sollte die Diagnostik in der Regel um eine computer- oder kernspintomographische Darstellung des Schädels. Beim erstmaligen Auftreten solcher Kopfschmerzen ist immer ein Arzt zu konsultieren, um schwerwiegende Erkrankungen im Schädelbereich (z.B. Blutung, Hirnhautentzündung, etc.) auszuschließen.

Insgesamt lässt sich sagen, dass in der Regel die Diagnose einer Migräne zu häufig gestellt wird. Hier muss eine genaue ärztliche Untersuchung die exakte Diagnose stellen. Abzugrenzen sind hier Spannungskopfschmerzen, medikamenteninduzierter Kopfschmerz, Cluster-Kopfschmerz, rheumatische Erkrankungen, Trigeminus-Neuralgie, cervicogener Kopfschmerz, Schlaganfall, Hirnblutung, atypischer Gesichtsschmerz, Okzipitalisneuralgie und Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD)

Was tun bei Migräne?

Was können sie als Patientin selbst bei Migräne tun? Unterschieden werden muss die Behandlung des akuten Migräneanfalls und die Migräne-Prophylaxe.

Behandlung / Therapie und Prophylaxe der Migräne

Zunächst ist anzumerken, dass die Neigung an Migräne zu leiden, sich in aller Regel nicht vollständig heilen lässt, jedoch können durch bestimmte Maßnahmen sowohl die Anfallshäufigkeit wie die Schmerzstärke der Migräne gelindert werden. Hierzu zählen zunächst die Vermeidung von auslösenden Faktoren (z.B. Stress, Lebensrhythmus, Medikamente, Hormone, Umwelt).

Spezialisten für Migräne finden sich in der Regel unter den Ärzten mit der Zusatzqualifikation "Spezielle Schmerztherapie".

Als nebenwirkungsarme Verfahren in der vorbeugenden Behandlung der Migräne sind Entpsannungsverfahren, wie die Relaxation nach Jacobsen, Akupunktur, Chirotherapie mit Triggerpunktbehandlungen, sportliche Betätigung als Ausdauertraining, Biofeedback, Verhaltenstherapie und therapeutische Lokalanästhesie zu nennen. Als medikamentöse Prophylaxe sind zu nennen: Beta-Blocker (Metoprolol und Propranolol), an zweiter Stelle Flunaricin, Topiramat, als drittes Cyclandelat. Eine Behandlung mit tricyclischen Antidepressiva (z.B. 10 mg Amithriptyllin), Serotonin-Antagonisten, Valproinsäure oder Naproxen können ebenso versucht werden.

Die Injektion von Botulinumtoxin / BTX/ Botox bei Migräne ist ein inzwischen etabliertes second line Verfahren um sowohl die Häufigkeit als auch die Stärke der Migräne Attacken zu reduzieren. Nachteil sind die nicht als angenehm empfundenen Injektionen im Kopf- Hals und Gesichtsbereich.In der Anwendung sollten Sie nach einem Spezialisten bezw. einem Arzt für spezielle Schmerztherapie suchen. Bei entsprechneder Begründung werden die Kosten durch die gesetzlichen Kassen übernommen. Wenn alle die vorgenannten Verfahren keinen ausreichenden Erfolg zeigen, kann seit Ende 2019 auf die Option der Anwendung von Antikörpern gegen CGRP Z.B. Erenumab ( Handelsname: Aimovig ) bei Migräne, die bestimmte Kriterien erfüllen muß, zurückgegriffen werden, obwohl die Kosten für die Behandlung 1x monatlich sehr hoch sind.

Wenn Schulmedizinische Verfahren keinen ausreichenden Erfolg zeigen oder diese Therapieverfahren nicht gewünscht sind, können wir auch Procain Basen Infusionen als off label Behandlung durchführen

Patienten aus Lörrach und Waldshut können nach dem Erstkontakt unsere Notfallsprechstunde in der Schmerztherapie Hochrhein wahrnehmen. Wir sind als regionales Schmerzzentrum in Kooperation mit der Universitätsklinik Freiburg Ihr Ansprechpartner im südbadischen Raum zwischen Freiburg, Basel und Zürich. Für die Landkreise Lörrach und Waldshut fühlen wir uns direkt zuständig. Wenn Sie aus dem weiteren Umkreis, aus der Schweiz oder Österreich kommen, vermitteln wir auch zu Migräneexperten in Ihrer Nähe.

 

Behandlung des Migräne anfalls, Behandlung der akuten Migräne attacke

Bei mittelschweren Migräneschmerzen steht zunächst die Gabe eines Mittels gegen Übelkeit und Erbrechen im Vordergrund (z.B. Metoclopramid), dann stehen klassische periphere Schmerzmittel zur Auswahl, die sowohl als Tabletten, wie auch als Zäpfchen eingenommen werden können. Eventuell besteht die Möglichkeit, diese Medikamente auch direkt in den Blutkreislauf zu geben. Falls hierdurch der Erfolg in der Behandlung der Migräneattacke nicht im gewünschten Maß eintritt, kann auf ein Triptan (die inzwischen auch rezeptfrei in Apotheken erhältlich sind) zurückgegriffen werden. Für alle Analgetica wie die Triptane gilt jedoch, dass bei einem Überschreiten einer Dauerdosierung selbst Kopfschmerzen als medikamenteninduzierter Dauerkopfschmerz auftreten können.

Eine elegante Behandlung der akuten Migräne Attacke kann die selbst durchgeführte Blockade eines Nervenknotens (ganglion pterygopalatinum oder sphenopalatinum) mit Lokalanästhetikum auf einem Wattestab sein.

 

sehen Sie hier mehr Informtionen zur Anatomie und Funktion dieses Ganglions: